Alles für den perfekten Style
Mit weltweit integrierter Logistik geht der japanische Konsumgüter-Konzern Kao auf Wachstumskurs. Das freut nicht nur die Vertriebspartner im Drogeriemarkt und Einzelhandel, sondern auch die Frisöre, eine besonders anspruchsvolle und ungeduldige Zielgruppe. Denn punktgenau zum Kundentermin muss das individuelle Haarprodukt bereit stehen.
In der hart umkämpften Kosmetikbranche kommt es auf jeden Tag an. Die Konkurrenz schläft nicht, erst recht nicht, wenn es darum geht, bei einer Produkteinführung die Nase vorn zu haben. Auch als der japanische Kosmetik-Konzern Kao eine neues Haarfarbe aus seiner Fertigung in Darmstadt bei US-Retailern einführte, tickte die Uhr. „Da mussten wir alle Register ziehen“, erinnert sich Hans-Michael Steenbock, Director Logistics Beauty Care der Kao Manufacturing Germany GmbH, dem Supply Chain-Unternehmen des Kosmetikkonzerns in der Region EMEA. Die Erstausstattung des Handels erfolgte vom DACHSER Lager in Neu-Isenburg bei Frankfurt per Luftfracht, später folgte dann das Gros der Haarkosmetik-Produkte per Lkw, Containerschiff und letztendlich auf der Schiene bis zum Kao-Lager in den USA.
Zwei-Standorte-Strategie
„Unser Geschäft ist extrem zeitgetrieben; wir sind mit einem ausgeprägten Just-in-time-Denken auf allen Seiten aktiv“, sagt Kao-Logistik-Chef Steenbock. „Um uns dabei auf unser Kerngeschäft konzentrieren zu können, brauchen wir einen universell aufgestellten und sehr flexiblen Logistikpartner.“ Seit 2005 arbeitet Kao Europa mit seinen Kernmarken Goldwell, John Frieda, Guhl, Kanebo, Molton Brown, Jergens, KMS California und Bioré mit DACHSER zusammen. Den Anfang machten Warehousing und Landtransporte für den Retailbereich, seit 2006/07 kamen Luft- und Seefracht für Frisörprodukte vor allem in Richtung USA und Asia-Pacific, und später die Vereinigten Arabischen Emirate hinzu. Darüber hinaus spielen Value-Added-Services, wie etwa der Bau und die Bestückung von Promo-Displays für Aktionen des Handels, für den Kunden eine wichtige Rolle.
„Für Kao bedienen wir mit einer Zwei-Lager-Strategie aus dem Großraum Frankfurt heraus gänzlich unterschiedliche Märkte: Von Neu-Isenburg aus beliefern wir die großen Drogerie- und Handelsketten mit Stückgutsendungen und Ladungsverkehren, während aus Biebesheim Pakete in die Frisörsalons in ganz Kontinentaleuropa gehen“, erklärt Thomas Euler, zentraler Ansprechpartner für Kao und Leiter der Betriebsstätte in Biebesheim. Nach über zehn Jahren der Zusammenarbeit hatte DACHSER Anfang des Jahres 2016 dieses zweite Lager übernommen.
„Was wir dort leisten, ist Kontraktlogistik in Reinkultur“
Frisöre, die in ihren Salons in der Regel kaum Lagermöglichkeiten haben, bestellen Haarkosmetik-Produkte tagesaktuell in kleinen Mengen. Diese müssen dann aber auch nach 24, regionalbedingt spätestens 48 Stunden am Frisiertisch parat stehen.
Pick-by-Light für kleine Teile
In Biebesheim erfolgt die Bestückung der Kartons für die Frisörsalons per Pick-by-Light. Die Kommissionierer scannen dabei die Bestellung ein und sehen anhand eines aufblickenden Lichts und einer Zahl im daneben leuchtenden Display, welches Produkt in welcher Stückzahl an welcher Stelle der Kommissionierstraße für die Lieferung zu entnehmen ist. Bis zu 3.500 Kartons werden auf diese Weise in Biebesheim pro Tag gepackt und zu zentralen Verteilstellen von Paketdienstleistern gebracht, von wo aus die Ware dann an die Salons in Kontinentaleuropa ausliefert wird.
Aktuell wird in Biebesheim noch mit den übernommenen Systemen gearbeitet, doch noch in diesem Jahr stellt das Team von Thomas Euler auf das DACHSER-eigene Warehouse Management System Mikado um. Der Umstieg auf die tief integrierte Software wird sich für Kao und die anderen Kunden im Biebesheimer Lager auszahlen, davon ist Thomas Euler überzeugt: „Einheitliche Daten und Schnittstellen ermöglichen einen durchgängigen Informationsfluss im gesamten DACHSER-Netzwerk. Das gibt mehr Transparenz, Effizienz, Geschwindigkeit und Sicherheit – unabhängig vom Verkehrsträger oder Lieferort.“
Kao-Logistik-Chef Steenbock sieht in der Systemumstellung einen willkommenen Anlass, über die eigenen Prozesse nachzudenken und so weitere Optimierungen zu erreichen. „Wir haben uns in Workshops mit den DACHSER-Experten sehr intensiv und konstruktiv über unsere Systeme, Prozesse und die dazu notwendigen Schnittstellen ausgetauscht.“ Was ihn besonders freut: „Weltweiter Transport, Lagerung und Value Added Services in einer Hand geben uns einen Tag Laufzeitgewinn. Eine Logistik ohne Systembrüche verbessert das Tracking & Tracing und minimiert potenzielle Fehlerquellen.“
Einen Schlüssel zum Erfolg sieht Andreas Krieger, General Manager Air & Sea Logistics Central Germany bei DACHSER, im Interlocking – also der engmaschigen Vernetzung von Landverkehren und Luft- und Seefracht. „In der engen Zusammenarbeit zwischen Kollegen finden sich immer die einfachsten und flexibelsten Lösungen“, sagt Krieger. Das ist natürlich ganz im Sinne von Hans-Michael Steenbock: „Für uns ist wichtig, dass die Prozesse funktionieren und wir planmäßig und mit hoher Qualität unsere Ziele erreichen.“ Mit DACHSER, so Steenbock, habe man dazu in über zehn Jahren eine vertrauensvolle Partnerschaft aufgebaut: „Die Kultur unserer Unternehmen passt zueinander, das ist eine gute Grundlage für alles weitere.“