Connectivity – Zukunftstechnologien im Check
Um was geht es eigentlich bei LPWAN, NB-IoT und LTE-M? Und welchen Nutzen bringen diese Zukunftstechnologien ganz konkret für die Logistik?
Neben dem Datenaustausch geht es beim Thema Connectivity auch um die Generierung von mehr Daten aus der Supply Chain. Verschiedene Lab-Teams im DACHSER Enterprise Lab arbeiten daran, die Möglichkeiten des "Internet of Things" (IoT) für die Praxis nutzbar zu machen. Dazu zählt der Einsatz von Smartphones und Apps ebenso wie die Nutzung von neuartigen Sensoren, die Ortungs- und weitere Zustandsdaten von Sendungen und Assets wie Wechselbrücken oder Ladehilfsmittel liefern können.
Low Power Wide Area Networks – kurz LPWAN – sind eine der Basistechnologien des Internet of Things (IoT). Diese neu verfügbaren Funkfrequenzen und Protokolle erlauben die Übermittlung von kleinen Datenmengen mit hoher Reichweite. LPWAN sind damit ideal geeignet für den Einsatz von Sensoren in der Logistik. Zu den bekanntesten LPWAN-Lösungen zählen LoRa, Sigfox sowie LTE-M und Narrowband-IoT (NB-IoT).
Ankunftszeiten lassen sich auf Basis von Echtzeitdaten genauer berechnen
NB-IoT und LTE-M sind neue Mobilfunkstandards innerhalb des LTE-Netzes (4G), die aktuell in vielen Ländern weltweit ausgerollt werden. In Deutschland beispielsweise soll NB-IoT bis Ende 2019 flächendeckend zur Verfügung stehen, in den Niederlanden wurde der Rollout schon im vergangenen Jahr abgeschlossen. Niedrige Energieverbräuche, hohe Sicherheitsstandards sowie deutlich geringere Investitions- und Betriebskosten machen den Einsatz dieser neuen Technologie insbesondere für das Thema Asset- und Sendungsortung sehr attraktiv. Mittels der Geopositionen lassen sich beispielsweise die Ankunftszeiten von Fahrzeugen, Containern oder Sendungen auf Basis von Echtzeitdaten genauer berechnen, so dass unter anderem die Kapazitäten für Anschlussprozesse wie die Entladung eines Lkw noch besser geplant werden können.
Ein weiterer Vorteil von LTE-M und NB-IoT: die Mobilfunkfrequenzen sind zukunftsfähig. Beide Standards sollen in das geplante 5G-Subnetz für Massive-Machine-Type-Communications (mMTC) einfließen. Jedoch wird es noch einige Jahre dauern, bis mit dem Aufbau von 5G mMTC überhaupt begonnen wird. Unausweichlich ist der Schritt zu LTE-M und NB-IoT auch, weil die bestehenden 2G- und 3G-Mobilfunknetzte, die momentan bei Ortungssensoren weltweit Verwendung finden, in den kommenden Jahren schrittweise abgeschaltet werden. Einige Länder wie Südkorea, Taiwan oder die Schweiz haben mit der Deaktivierung schon begonnen.