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Digitalisierung

Craft-Food-Trend erfordert passende Logistikkonzepte

Seit Ausbruch des Coronavirus ist die Nachfrage nach Craft Food deutlich gestiegen. Europaweit legen immer mehr Verbraucher Wert auf nachhaltig erzeugte Lebensmittel, die in kleinen Manufakturen hergestellt werden und nicht von großen Industrieunternehmen. Ein Trend, der engagierte Logistiker erfordert.

Nachfrage nach regionalen, nachhaltigen Lebensmitteln steigt.
Nachfrage nach regionalen, nachhaltigen Lebensmitteln steigt.

Die Nachfrage nach nachhaltig erzeugten Lebensmitteln steigt erheblich. So achten zum Beispiel bereits 82 Prozent aller Deutschen beim Lebensmittelkauf darauf, dass das Produkt aus der Region kommt. So das Ergebnis der repräsentativen Befragung „Ernährung in der Corona-Krise“ von forsa im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unter 1000 Bürgerinnen und Bürgern. Von der Entwicklung profitieren zunehmend auch kleine Betriebe mit handwerklicher Kompetenz und Food-Start-ups, die sich mit Craft Food im Markt positionieren und die Tradition des Lebensmittelhandwerks bewahren wollen.

„Regionalität und Nachhaltigkeit gewinnen an Bedeutung.“

Die Konsumenten setzen auf Nachhaltigkeit und Lebensmittel, die in kleinen Mengen nach traditionellen Methoden produziert wurden. „Nachhaltig“ ist zum Schlagwort für gesundes, umweltverträgliches Essen geworden. „Die Welt ändert sich gerade. Es ist ein genetisches Phänomen, dass sich der Mensch in Zeiten des Umbruchs neue Nahrungsquellen sucht“, erklärt Futurologe Max Thinius. Seit Jahren setzt er sich wissenschaftlich mit dem Thema Lebensmittel auseinander, berät verschiedene Regionen in Deutschland in der Digitalisierung des Alltags, der Arbeits- und Ernährungswelt der Bevölkerung und ist immer wieder Gast im wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung. „Regionalität und Nachhaltigkeit der Lebensmittel, aber auch die Gesundheit des Einzelnen gewinnen an Bedeutung. Wir werden in Zukunft Lebensmittel von bester Qualität haben und neue Technologien, um diese Qualität in Bezug auf unsere Gesundheit bewerten und nutzen zu können.“ Neue Produktionsmethoden wie Zwischenfruchtbau, bei dem verschiedene Pflanzen, die sich im Wachstum und der Nutzung des Bodens ergänzen, angebaut werden, und punktuelle Pflege via Pflege- und Ernteroboter machen laut Thinius zukünftig bis zu 90 Prozent der Pestizide überflüssig.

Die Konsumenten setzen auf Nachhaltigkeit und Lebensmittel, die in kleinen Mengen nach traditionellen Methoden produziert wurden.

„Craft Food ist bald nicht mehr der kleine regionale Anbauer. Gemeinsam mit intelligenten Arbeitsumgebungen und modernen Technologien entstehen hier große neue Lebensmittelstrukturen.“ Doch Vorreiter der neuen Lebensmittelkultur sind derzeit noch die kleinen, innovativen Betriebe.

DACHSER Food-Logistics: europaweiter Transport
DACHSER Food-Logistics: europaweiter Transport

Kleine Mengen sicher transportiert – auch europaweit

Diese stark wachsende Craft-Food-Bewegung erfordert anforderungsgerechte Logistikkonzepte. „Lebensmittel-Manufakturen stellen andere Ansprüche an Logistiker als Industrieunternehmen“, so Marc Hackländer, Head of European Network & Partner Development bei DACHSER. Die Produkte werden nur in kleinen Mengen für enge, gleichgesinnte Zielgruppen hergestellt und nicht für einen anonymen Massenmarkt, wo Verfügbarkeit und Preis im Fokus stehen. Somit scheiden die großen europäischen Handelsketten und Discounter als Empfänger häufig aus. Dennoch suchen diese bisher oftmals regional orientierten Manufakturen neue Absatzwege und stoßen auf Interesse bei Abnehmern aus europäischen Nachbarländern. Auf europaweite Transporte von Lebensmitteln, auch in kleineren Mengen, hat sich das European Food Network spezialisiert. Für diese Art von Jobs sind die Mitglieds-Unternehmen der Allianz bestens aufgestellt. Denn die Food-Logistiker sind regionale Spezialisten, aus familiären Strukturen über viele Jahre zu nationalen Playern gewachsen, dabei aber immer dicht am Kunden. Marc Hackländer: „Die Fahrzeuge müssen mit den Gegebenheiten am Abhol- und Zustellort zurechtkommen, häufig gibt es keine Rampen. Die Kommunikation und die Kundenprozesse laufen auf anderen Ebenen - hier ist Zuhören und Beraten gefragt, Flexibilität, Lösungsorientierung, Mitdenken. Das ist aufwendig, aber es lohnt sich und macht Freude, mit den Unternehmen zu wachsen.“

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