Ein Netzwerk fürs Netzwerk
Für die weltweite Logistik gehört Benelux zu den Schlüsselregionen. Ein dichtes Verkehrsnetz samt globaler Anbindung bietet ideale Voraussetzungen für integrierte Supply Chains.
Es ist ein Netzwerk mit historischer Dimension: Benelux. Seit über 75 Jahren bilden die drei westeuropäischen Nachbarn Belgien, Niederlande und Luxemburg eine Union. Bekannt ist diese unter dem Begriff Benelux. Noch während des 2. Weltkriegs schlossen sie sich 1944 zu einer Zollunion zusammen, die 1958 zu einer Wirtschaftsunion erweitert wurde. Man war ja auch erprobt im Miteinander. Seit dem frühen Mittelalter waren die drei Monarchien immer wieder auf unterschiedlichste Weise wirtschaftlich und kulturell miteinander verbandelt.
Heute steht Benelux vor allem für das gemeinsame Auftreten dreier kleiner Einzelstaaten in kulturellen und politischen Fragen. Rund 30 Millionen Menschen leben hier auf einer Fläche von knapp 75.000 Quadratkilometern. Ein interessanter Markt, der noch attraktiver wird, wenn man bedenkt, dass im Umkreis von 500 Kilometern mehr als die Hälfte der Kaufkraft der Europäischen Union angesiedelt ist.
Attraktive Tore zur Welt
Mit den Häfen in Rotterdam, Antwerpen, Gent und Zeebrugge sowie den Flughäfen Schiphol nahe Amsterdam, Maastricht Airport und Brüssel-Zaventem verfügt das Staatennetzwerk Benelux über attraktive und leistungsfähige Tore zur Welt. Diese internationalen Drehkreuze sind über Autobahnen, Eisenbahnstrecken und Wasserwege eng mit den Produktions- und Konsumzentren der Region und ihrer Anrainer verbunden.
Aufgrund dieser Stellung als eines der wichtigsten Zentren des europäischen Binnenmarkts spielt die Logistik- und Vertriebsbranche in der Wirtschaft der Region eine besonders starke Rolle.
Die multimodale Erreichbarkeit von Belgien und den Niederlanden ist hochgeschätzt, wobei sich die Aktivitäten in Belgien insbesondere auf die Gegenden rund um das geografische Dreieck Brüssel-Antwerpen-Gent und den Flughafen Charleroi konzentrieren. In den Niederlanden spielt die sogenannte Randstad, das Gebiet zwischen Amsterdam, Rotterdam, Utrecht und Den Haag, eine bedeutende Rolle.
DACHSER ist bereits seit 1975 in den Niederlanden und Belgien präsent. Seither stehen die Zeichen auf Wachstum. Aat van der Meer, Managing Director DACHSER Benelux, erinnert sich: „Wir haben mit DACHSER konsequent Meilensteine in Benelux gesetzt. Dazu zählte 2007 unsere neue Niederlassung in Waddinxveen bei Rotterdam, 2011 kam ein Standort in Luxemburg hinzu. 2012 folgte der weitere Ausbau unserer ersten Niederlassung in den Niederlanden, in Zevenaar, auf 10.000 Quadratmeter Umschlagfläche.“ Seither habe sich in der Region viel getan. „Wegen des großen Wachstums haben wir auch den Standort Waddinxveen erheblich ausgebaut. Hier steht mittlerweile die Zentrale unserer Benelux-Organisation. Ende 2019 konnten wir den Grundstein für ein neues Warehouse mit 17.000 Quadratmeter Fläche legen.“
Auch im benachbarten Belgien, so van der Meer, habe DACHSER seine Kapazitäten erheblich ausgebaut. Mit dem Umzug in einen Neubau am Standort Willebroek bei Antwerpen seien 2014 über 7.000 Quadratmeter moderne Umschlagflächen entstanden. Ein weiterer Ausbau ist für 2021 in Planung. Der Standort in Mouscron, etwa 100 Kilometer westlich von Brüssel, wurde 2015 ausgebaut und bietet nun über 8.400 Quadratmeter Umschlagfläche sowie 5.000 Quadratmeter Lagerfläche. Im luxemburgischen Grevenmacher hat sich der Wachstumstrend ebenfalls bestätigt und weiter fortgesetzt. Der Umsatz stieg dort im Geschäftsjahr 2018 um 11,3 Prozent, die Tonnage um 6,4 Prozent und die Anzahl der Sendungen um 6,1 Prozent. Auch der Mitarbeiterstamm ist erheblich gewachsen. Mittlerweile stehen bei DACHSER Benelux rund 800 Mitarbeiter auf der Gehaltsliste.
Vernetzte Netzwerke
Für Aat van der Meer sind solche Zahlen auch ein Beleg dafür, dass die langfristige Investitionspolitik von DACSER in die richtige Richtung führt. Man habe neben dem Ausbau der Gebäude auch in Informationstechnologie, technische Ausrüstung und Personal investiert. Vor allem das Thema Interlocking, also die konsequente Verbindung des globalen Air & Sea-Netzwerkes mit dem umfassenden europäischen Landverkehrsnetzwerk von DACHSER, hat in den Beneluxländern einen besonders hohen Stellenwert. Ein großer Vorteil ist dabei die Nähe der Niederlassungen Waddinxveen und Willebroek zu den wichtigen Häfen in Rotterdam, wo 2018 14,5 Millionen TEU umgeschlagen wurden, und Antwerpen mit rund 11 Millionen TEU Umschlag.
Interlocking bereitet den DACHSER-Kunden durchgängige und transparente Wege in alle für sie relevanten Märkte rund um den Globus. Beschaffung, Produktion und Distribution lassen sich dabei stets intelligent und verlässlich miteinander vernetzen. „Die Beneluxländer bilden eine wichtige Schnittstelle für den Welthandel. Wir haben deswegen hier unsere Präsenz stetig ausgebaut und das europäische Netzwerk weiter verdichtet“, erklärt van der Meer. „Die Vernetzung unserer Business Fields Road Logistics und Air & Sea Logistics wird auf allen Ebenen, von der IT bis zum Verkauf, weiter vorangetrieben. Wir können so weltweite Supply Chains aus einer Hand bieten; mit dem besten, was wir im europäischen Landverkehr und in der globalen Luft- und Seefracht zu bieten haben“, fügt Aat van der Meer hinzu.
Die Stärke von Netzwerken zeigt sich vor allem dann, wenn sich die Verhältnisse ändern. Wie zum Beispiel beim anstehenden Brexit. Aat van der Meer rechnet in der Folge mit weiteren Zuwächsen in den Benelux-Ländern. „Eine ganze Reihe von Unternehmen haben schon in Aussicht gestellt, ihre Waren dann hier auf dem Kontinent zu lagern.“
Das neue Lager für Kontraktlogistik in Waddinxveen bei Rotterdam, so van der Meer, solle dann eine tragende Rolle spielen, um die Anforderungen der Kunden bestens zu erfüllen. Mit seiner gut ausgebildeten Mannschaft sieht Aat van der Meer DACHSER Benelux gut für die Zukunft aufgestellt. „Wir sind nicht nur perfekt ins DACHSER-Netzwerk integriert und können unseren Kunden 350 tägliche Abfahrten innerhalb Europas und in andere Länder bieten, wir haben dazu auch top Mitabeiter. Sie sind in der Lage schnell zu reagieren und verstehen die Bedürfnisse unserer Kunden, die wie sie aus anderen Teilen der Welt kommen“, sagt er stolz.
Zur Sicherung einer solchen hohen Qualität arbeite DACHSER in der Nachwuchsentwicklung mit verschiedenen Schulen zusammen und habe mittlerweile das duale Ausbildungssystem in den Logistikberufen etabliert. Für Aat van der Meer verbindet sich damit ein klares Ziel: „Netzwerke werden von Menschen für Menschen gemacht. Indem wir junge Menschen dafür begeistern, gestalten wir Zukunft – für DACHSER und für unsere Kunden.“