Zurück
magazinarchiv

Eine Frage des Stils

Individuell und passgenau – und dabei doch von der Stange: Was für Modeschöpfer eine Herausforderung ist, muss in der Logistik kein Widerspruch sein. Das erfährt die internationale Modemarke Digel mit der Branchenlösung DACHSER Fashion Logistics.

Roll&GOH: Eleganz auf der Rolle
Roll&GOH: Eleganz auf der Rolle

Seit Jahren schon werden in der Mode die Trendzyklen immer kürzer. Wer dabei auf Qualität setzt, könnte demnächst noch schneller auf seine Kosten kommen. Auf der Mode- und Einzelhandelsmesse der US-amerikanischen National Retail Federation Anfang 2024 in New York, ging es dabei auch um den Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Modebranche. Diese könnte künftig errechnen, welche Mode in den kommenden Wochen angesagt sein wird und die dafür notwendigen Prozesse gleich in Gang setzen.

Qualitätsmode nach dem Baukastenprinzip

Die Qualitätshersteller haben die Zeichen der Zeit und die Potenziale, die sich daraus ergeben, erkannt. Einer davon ist Digel aus dem baden-württembergischen Nagold, etwa 50 Kilometer südwestlich von Stuttgart. Das international agierende Mode-Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden wurde 1939 gegründet. Bis heute fertigt Digel als Komplettausstatter hochwertige Herren-Kollektionen. Im Mittelpunkt steht dabei eine breite Palette an Anzügen, Sakkos, Hemden und Accessoires für Männer. Mit einem starken Fokus auf Passform, Materialqualität und Design hat sich Digel in seiner 85-jährigen Geschichte einen festen Platz in der internationalen Modewelt erobert.

Der exklusive Ladungsträger Roll&GOH kann gleichzeitig hängende und liegende Ware europaweit transportieren. Die Ware lässt sich im hängenden und glatten Zustand entnehmen. Weitere Vorteile liegen in der hohen Wiederverwendbarkeit und einer deutlich spürbaren Effizienzsteigerung innerhalb der Supply Chain sowie in der Möglichkeit einer transparenten Nachverfolgung.

Für Jochen Digel, der das Familienunternehmen in dritter Generation leitet, wird Digel als Marktführer für „Anzüge im Baukasten-System“ weiterhin mit Qualität punkten. Er rechnet wie zuletzt wieder mit kräftigen Zuwächsen beim Export in angrenzende europäische Märkte.

Roll&GOH im eingespielten Prozess
Roll&GOH im eingespielten Prozess

Knitterfrei in den Handel

In den vergangenen Jahren, so Riechel, sei der Hängeversand eher rückläufig gewesen. Insbesondere weil die Verbraucher statt Eleganz mehr legere und sportive Mode nachfragten. Doch jetzt zeigt sich: Der Stil und die Eleganz kommen zurück. Und damit auch der Bedarf an knitterfreiem Hängeversand, insbesondere für hochwertige Kleidungsstücke.

Ein zentrales Element für den sorgsamen Umgang mit Qualitätsmode ist der von DACHSER entwickelte Rollcontainer Roll&GOH, der seit 2019 zum Einsatz kommt. „GOH“ steht für „Garment On Hanger“. In diesem Container kann hängende Ware europaweit transportiert und direkt aus dem Lkw in den Shop auf den Bekleidungsständer gebracht werden.

Der große Vorteil ist, dass die Rollcontainer die Abmessungen einer Standard-Europalette haben. Für Uwe Riechel ein wichtiges Detail. „Wir sind damit in der Lage, die Container wie eine ganz normale Europalette zu handhaben“, erklärt er. Die Roll&GOH sind ideal geeignet für das engmaschige Stückgutnetzwerk von DACHSER. „Wir müssen kein eigenes Netzwerk aufbauen, um Fashion Logistik anzubieten, sondern können die Vorteile unseres großen und etablierten Logistiknetzwerks nutzen“, sagt Uwe Riechel.

Nachhaltigkeit im Blick

Dabei spielt auch Nachhaltigkeit für Fashion-Kunden eine wichtige Rolle. „Wir streben lokal den Null-Emissions-Transport an“, sagt Kerrin Bertram-Fahrholz, Business Development Managerin bei DACHSER Fashion Logistics. Möglich wird das durch den vermehrten Einsatz von batterie- und wasserstoffbetriebenen Lkw und Lieferfahrzeugen insbesondere bei der Auslieferung in Innenstädten.

Die Digel-Designer machen sich stetig Gedanken über die neuesten Modetrends – und auch bei DACHSER wird an neuen Modellen getüftelt. „Wir hatten bei dem bisherigen Roll&GOH-System Optimierungsbedarf festgestellt“, berichtet Uwe Riechel. Die erste Version des 2019 entwickelten Systems sei noch ein klassischer Rollcontainer mit gesteckten Seitenwänden gewesen. Für den Schutz vor Regen und Staub sorgte eine hochwertige Haube. „Das war beim Auf- und Abbau aufwendig“, stellt Uwe Riechel fest. Vor allem am Point-of-Sale, also in den Verkaufsläden in Shoppingmalls und Outlets, gab es beim Umgang mit der bisherigen Lösung in ihren vielen Einzelteilen noch Optimierungsbedarf.

Lieferung direkt in den Shop
Lieferung direkt in den Shop

Ein maßgeschneiderter Container

Die neue Version der Container kommt eleganter und praktischer daher. „Die Handhabung ist einfacher, das System ist haltbarer und hochwertiger“, erklärt Riechel. Der Rollcontainer ist nunmehr eine gänzlich geschlossene, aus Metall gefertigte Einheit, deren Teile fest miteinander verbunden sind. Mit wenigen intuitiven Handgriffen lassen sich die Boxen auseinander- und zusammenklappen. „Das erleichtert die Handhabung und sorgt für ein einfaches und platzsparendes Leergut-Handling“, so Riechel. Zudem lässt sich damit hochwertige Ware vor unbefugtem Zugriff oder Verschmutzung mit einem Verschluss am Container schützen. Für kleinere Liefermengen hat DACHSER ein weiteres spezielles Modell entwickelt, das der Größe einer halben Palette entspricht.

Um den Platz im Ladungsträger optimal zu nutzen, lassen sich im Roll&GOH Pakete und Kisten mit Textilien oder Schuhen auf einem Zwischenboden und am Boden des Containers verstauen. Im Geschäft müssen die Anzüge nur noch aus dem Container genommen und können gleich ohne weitere Aufbereitung den Kunden präsentiert werden. „Neben dem optimalen Handling und der schnellen Lieferzeit ist auch die Verbesserung der Klimabilanz durch weniger Verpackungsmaterial ein Vorteil des Roll&GOH-Systems“, erklärt Kerrin Bertram-Fahrholz.

Digel arbeitet seit 2021 mit dem Roll&GOH-System. Ein großer Teil der Anzüge, Hemden, Shirts und Schuhe verlassen in diesem speziellen Transportträger das Lager in Nagold. Insgesamt sind es etwa 6.000 Teile Hängeware pro Tag. „Je nach Saison händeln wir pro Monat zwischen 40 und 120 Container für unseren Kunden“, weiß Daniel Kramp, Sales Executive bei DACHSER Rottenburg. „Roll&GOH kommt bei Kunden von uns gut an, da die Ware schnell und in guter Qualität geliefert wird, weiß Jochen Digel. „Der Rollcontainer bietet eine echte Alternative zu bisherigen Möglichkeiten.“

Insgesamt verschickt Digel täglich rund 1.200 Pakete. In Spitzenzeiten sind es wesentlich mehr. Gut 35.000 Teile werden wöchentlich an die Handelspartner ausgeliefert. Einen Großteil der Bekleidungsstücke transportiert DACHSER über sein Road Logistics Netzwerk an die Digel-Verkaufsstellen in ganz Europa. Ebenso viele Teile kommen aus der eigenen hochmodernen Digel-Produktionsstätte in der Türkei (Izmir) sowie von Manufakturen in ganz Europa ins Lager. Jochen Digel sieht in der Zusammenarbeit gute Perspektiven für beide Seiten: „Wir werden die Partnerschaft zwischen DACHSER und Digel weiter stärken und prüfen stetig weitere Einsatzmöglichkeiten für den Roll&GOH.“

DACHSER weltweit
Kontakt aufnehmen
Kontakt Melanie Guggenberger Corporate Public Relations