Eine kraftvolle Verbindung
Klebstoffe sind aus der modernen Fertigung in unterschiedlichsten Branchen und Anwendungen nicht wegzudenken. Hier hat sich die Klebchemie M.G. Becker GmbH & Co. KG mit zahlreichen Innovationen einen Namen gemacht. Eine langjährige Logistikpartnerschaft begleitet das Wachstum des badischen Chemie-Mittelständlers.
Was wäre die Welt ohne Klebstoff? Das Bedürfnis, Bauteile und unterschiedliche Materialien miteinander zu verbinden, ist fast so alt wie die Menschheit. Hielt früher der Leim die Welt zusammen, sind die heute überwiegend genutzten Klebstoffe hoch komplexe Verbindungen auf organischer und anorganischer Basis. Das Ziel: dauerhafte Verbindungen schaffen, deren Festigkeit und Haltbarkeit exakt auf den Einsatzbedarf abgestimmt sind. Ein Spezialist für solche klar definierten, festen Verbindungen sowie für Oberflächenveredelungen unterschiedlichster Art kommt aus Weingarten nahe Karlsruhe. Die Klebchemie M.G. Becker GmbH & Co. KG mit ihrer bekannten Marke „Kleiberit“ ist ein Hochtechnologie-Unternehmen der chemischen Industrie. Der weltweit agierende Mittelständler mit seinen rund 670 Mitarbeitern ist ein wichtiger Lieferant für viele nationale und internationale Hersteller unterschiedlicher Branchen, insbesondere in der Holz- und Möbelindustrie, im Baugewerbe sowie im Automotive- und Textilbereich.
Nach wie vor findet die gesamte Forschung, Entwicklung und Produktion von Klebchemie am Stammhaus in Weingarten statt. Doch der Platz ist begrenzt, insbesondere für die Lagerung von Rohstoffen und fertigen Produkten. Daher bestand bei Klebchemie großer Bedarf, die Produktionslogistik an einen verlässlichen Partner auszulagern. Da lag die Entscheidung für DACHSER nahe. Der Logistikdienstleister hat sich eine beträchtliche Expertise in der Chemielogistik für palettierte Ware aufgebaut und bündelt das Wissen auf diesem Gebiet in der spezialisierten Branchenlösung DACHSER Chem Logistics. Dachser Malsch entwickelt daraus für Unternehmen aus der Region maßgeschneiderte Dienstleistungen.
Das neue Gefahrstofflager als Chance
„Wir arbeiten schon seit Jahrzehnten mit DACHSER zusammen und haben die Partnerschaft über die Jahre immer weiter ausgebaut“, Michael Dörflinger, Director Sourcing and Procurement bei Klebchemie. „Als bei DACHSER in Malsch dann der Bau eines neuen Gefahrstofflagers auf der Agenda stand, nutzten wir die Gelegenheit.“ Klebchemie bezog als einer der ersten Kunden das neue Warehouse, das 2019 in Betrieb ging. Schon während des Planungsprozesses arbeiteten die beiden Unternehmen eng zusammen, um gemeinsam optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. Seit Frühjahr 2019 wird die gesamte Produktionslogistik von Klebchemie über DACHSER abgewickelt. Am Produktionsstandort selbst besteht nur noch ein kleines Pufferlager. Die ausgelagerte Logistik sorgt dafür, dass sich Klebchemie nun voll und ganz auf die Kernkompetenzen konzentrieren kann. Die Prozesskette ist dabei klar definiert: Alle Lieferanten von Klebchemie liefern ihre Waren zum DACHSER Gefahrstofflager in Malsch. Dort findet die Wareneingangskontrolle statt, zudem ist DACHSER für die Musterziehung zuständig. Je nach Bedarf werden die Rohstoffe dann zu Klebchemie ins 31 Kilometer entfernte Weingarten geliefert. Dafür sind an Werktagen zwischen zehn und zwölf Shuttle-Verkehre erforderlich. „Auf dem Rückweg nehmen wir die fertigen Produkte mit, die dann zum Teil im DACHSER Warehouse vereinnahmt und bis zum Kundenabruf gelagert werden“, berichtet Florian Steinbrunn, Contract Logistics Manager bei DACHSER in Malsch. Bis zu 10.000 Palettenstellplätze belegt der Klebstoffspezialist regelmäßig im Gefahrstofflager mit etwa 2.400 verschiedenen Artikeln, das entspricht etwa einem Fünftel der Gesamtkapazität des Lagers.
„Mit DACHSER haben wir eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aufbauen können.“ Michael Dörflinger, Director Sourcing and Procurement bei Klebchemie
DACHSER distribuiert von Malsch aus die fertigen Produkte an Kunden in aller Welt, die zu rund 90 Prozent aus dem industriellen Bereich stammen. Hinzu kommen Abnehmer aus Handwerk, Fachhandel und dem DIY-Bereich. In Europa sind Deutschland, Spanien und Frankreich die stärksten Märkte für Klebchemie, insgesamt werden 21 Länder über den Landweg beliefert. DACHSER Air & Sea Logistics übernimmt den Versand nach Übersee, hier sind die USA, China, Australien, Vietnam und Brasilien die wichtigsten Abnehmer. 2020 brachte Klebchemie über DACHSER insgesamt 16.000 Sendungen mit einem Gesamtgewicht von etwa 54.000 Tonnen auf den Weg.
Bei der Entscheidung für die umfassende Logistikpartnerschaft war maßgeblich, dass das Gefahrstofflager in Malsch alle relevanten Sicherheits- und Lagerungsvorschriften für die chemische Industrie mit modernster Technik umsetzt. Dazu gehören die automatisierte Anwendung aller globalen Gefahrstoff- sowie Gefahrgutvorschriften, die durchgängige Vorhaltung und Verwendung von Ladungssicherungsmitteln, obligatorische Fahrzeug- und Beladekontrollen aber auch DGR-Checks (gemäß der Dangerous Goods Regulations für den Luftverkehr). Herzstück des Sicherheits- und Qualitätsversprechens für Klebchemie sind allerdings nicht zuletzt die speziell für den richtigen Umgang mit Gefahrstoff geschulten Mitarbeiter in Malsch. Und von denen ist Flexibilität gefragt, denn regelmäßig kommen neue Artikel für die Einlagerung hinzu, für die entsprechend andere Auflagen gelten können.
„Die Arbeit für einen Kunden wie Klebchemie ist hochanspruchsvoll und sehr dynamisch. Da freuen wir uns umso mehr, dass wir die Qualität der gemeinsamen Arbeitsprozesse über die Jahre immer weiterentwickeln konnten“, berichtet Bernd Großmann, General Manager European Logistics bei DACHSER in Malsch. Ein Beispiel dafür sei die Anlieferung von Rohstoffen für Klebchemie im Gefahrstoff-Warehouse. In den Anfangszeiten hätten an manchen Tagen die Lieferanten am Lager Schlange gestanden, an anderen Tagen habe dagegen Flaute geherrscht. „Für die Anlieferung bei uns am Gefahrstofflager können die Spediteure mittlerweile feste Zeitfenster buchen, das hat vieles entzerrt und effizienter gemacht“, ergänzt Steven Croissant, Sales Manager, DACHSER Malsch.
Optimale Flexibilität
„Neben hoher Zuverlässigkeit und Qualitätsbewusstsein ist uns Flexibilität besonders wichtig“, betont Michael Dörflinger von Klebchemie. „Wir sind unseren Kunden verpflichtet und entsprechend kann es auch vorkommen, dass wir kurzfristig Rohstoffe aus dem Lager abrufen müssen, um diese quasi sofort geliefert zu bekommen. Diese Möglichkeit haben wir bei der Zusammenarbeit mit DACHSER.“ Bei Bedarf komme ein Lkw auch mal am Samstag zu Klebchemie nach Weingarten, um Fertigprodukte abzuholen und Platz im dortigen kleinen Lager zu schaffen. „Uns ist ein gutes Miteinander mit dem Logistikdienstleister wichtig, wir sehen uns als ein Team, das für die gleiche Sache arbeitet“, ergänzt Dörflinger. „Mit DACHSER haben wir eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aufbauen können.“ „Wir haben gemeinsam mit Klebchemie eine voll integrierte Lösung mit stark vernetzten Abläufen und hochfunktionalen Schnittstellen entwickelt“, fügt Bernd Großmann von DACHSER hinzu. „Das ist in der Chemielogistik beispielhaft.“