Gegenbesuch in Sambia: DACHSER Young Professionals lernen Erfolgsprojekt Trash4Cash kennen 

Im September dieses Jahres reisten fünf junge Menschen, die aktuell bei DACHSER ein duales Studium absolvieren, im Rahmen eines Austauschprojekts nach Sambia. Dort besuchten sie unter anderem das Recyclingunternehmen Trash4Cash, das junge Sambier und Sambierinnen 2019 mit Unterstützung von DACHSER und dem Kinderhilfswerk Terre des Hommes in Livingstone gegründet haben. Bereits im Mai hatten die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer aus Sambia Kempten im Allgäu besucht und sich intensiv mit dem Müllmanagement in Deutschland beschäftigt. Ein Perspektivenwechsel, der sich für die jungen Menschen beider Länder auszahlt und zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung beiträgt.

Gegenbesuch in Sambia: DACHSER Young Professionals lernen Erfolgsprojekt Trash4Cash kennen

Zusammen mit den Young Professionals von DACHSER reisten auch Auszubildende des kommunalen Abfallwirtschaftsunternehmens ZAK aus Kempten ins südliche Afrika. Das Programm während des dreiwöchigen Austausches war abwechslungsreich gestaltet. Die Teilnehmenden aus Deutschland arbeiteten aktiv auf dem Recyclinghof von Trash4Cash mit und halfen den Müllsammlern und -sammlerinnen beim Sortieren und Einkaufen von Rohmüll in den naheliegenden Städten Malota, Kazungula und Libuyu. Daneben nahmen sie an einem Austausch mit einem Jugendnetzwerk in Livingstone teil. Außerdem standen Gespräche mit der Bürgermeisterin und dem Head of Public Health in Livingstone und mit der deutschen Botschafterin in Lusaka, der Hauptstadt von Sambia, auf dem Programm. Sie begleiteten die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer, die an drei lokalen Schulen aktiv über Trash4Cash und die Wichtigkeit und Vorteile von Müllmanagement berichteten. Auch Freizeitveranstaltungen, bei denen die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Menschen und die Kultur vor Ort kennenlernten, durften bei dem Jugendaustausch nicht fehlen. 

„Das Austauschprojekt hat es den jungen Menschen ermöglicht, die Perspektive zu wechseln“, fasst Bernhard Simon, Verwaltungsratsvorsitzender von DACHSER, zusammen. „Wir können die Welt nur bewegen, wenn wir sie auch einmal aus den Augen anderer Menschen sehen, d.h. wenn wir sowohl den globalen Süden als auch den Norden erleben und verstehen. Die daraus resultierende Persönlichkeitsentwicklung versetzt uns dazu in die Lage, Rückschlüsse auf vernünftiges Handeln ziehen.“

Trash4Cash: Einblicke und Herausforderungen

„Wir haben aus erster Hand erfahren, wie Recycling in einem Land wie Sambia funktioniert. Besonders beeindruckend war für mich zu sehen, wie Menschen durch das Sammeln von Müll eine Einkommensquelle finden“, sagt Dennis Buenyat, dualer Student bei DACHSER. „Es war schön zu sehen, wie Recycling wirtschaftliche und ökologische Probleme lindern kann. Mir ist auch klar geworden, wie gravierend die Folgen für Umwelt und Gesundheit sind, wenn Abfälle nicht richtig entsorgt werden können. Mit den Recyclingmaschinen, die wir vor Ort gesehen haben, wurde Müll in wertvolle Rohstoffe umgewandelt. Das hat mich wirklich beeindruckt.“

„Die erste Woche startete nach einem kurzen Workshop direkt mit der Arbeit im Trash4Cash-Waste-Hub in Maramba, einem Stadtteil von Livingstone. Dort wurde uns zuvor die Anlage gezeigt, die Prozesse erklärt und uns wurde zum ersten Mal bewusst, dass ohne Strom auch die Müllpresse nicht funktioniert. Aufgrund der anhaltenden Dürre kann das Land keine Wasserenergie am Staudamm erzeugen, was große Teile des Landes, die nur zwei bis sechs Stunden Strom am Tag haben, lahmlegt“, fügt Christoph Meyer, dualer Student bei DACHSER, hinzu. 

Neben diesen sogenannten Power Cuts hat das Team des Recyclingunternehmens weitere Herausforderungen zu meistern. Während des Austausches diskutierten und erarbeiteten die DACHSER -, ZAK- und Trash4Cash-Teilnehmenden gemeinsam Konzepte und Lösungen. So fehlt es dem Projekt vor Ort bisher noch an Bekanntheit, sodass Marketingmaßnahmen notwendig sind. Darüber hinaus lassen sich die Organisation und die Arbeitsabläufe vor Ort am Müll-Hub und auch beim Sammeln und Einkaufen des Mülls in den Stadtteilen noch weiter strukturieren und optimieren. Eine weitere Herausforderung liegt darin, die Schwankungsbreite der Umsätze zu reduzieren, um den Trash4Cash-Unternehmern ein sicheres Einkommen und einen dauerhaften Arbeitsplatz zu gewährleisten. 

Dank der intensiven Mitarbeit am Recyclinghof und dem gegenseitigen Austausch nahmen auch die deutschen Teilnehmenden neue fachliche Kenntnisse im Müllmanagement mit nach Hause, die sie für eigene Projekte bei DACHSER und ZAK nutzen können. 

Von drei kleinen Teams zu einem großen Team

Teils kannten sich die Teilnehmenden aus Deutschland und Sambia bereits vom vorherigen Austausch in Kempten, sodass es ein herzliches Wiedersehen war. Durch die gemeinsame Arbeit, regelmäßige Abstimmungen und Teambuilding-Aktivitäten wurde die Verbindung noch mehr gestärkt und es entwickelte sich eine große gemeinschaftliche Gruppe. Sprachbarrieren wurden durch die gegenseitige Hilfe beim Übersetzen überwunden und das Englisch der deutschen Teilnehmenden teilweise verbessert. Einige Projektteilnehmende haben in dieser Zeit Freundschaften geschlossen und sind auch nach dem Jugendaustausch privat noch in Kontakt. 
Die Reisenden sind sich einig: Die Zeit in Sambia hat sie auf fachlicher und auch persönlicher Ebene wachsen lassen. „Selten habe ich genügsamere und fröhlichere Menschen getroffen, was ich wirklich bewundernswert finde, wenn man bedenkt, wie oft wir uns in Europa über Kleinigkeiten beschweren. Das sollte uns als Beispiel für Zusammenhalt, Genügsamkeit und vor allem Dankbarkeit dienen“, sagt Christoph Meyer abschließend. 

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