Gelebte Spielregeln
DACHSER hat ein Compliance-System fest im Unternehmen verankert, das klare Leitplanken für integres Verhalten vorgibt. Stephan Maruschke, Department Head Legal & Chief Compliance Officer, war maßgeblich an der Implementierung beteiligt und trägt die Compliance-Kultur ins Unternehmen.
Herr Maruschke, warum ist Compliance so wichtig?
Eine nachhaltig geführte und zukunftsfähige Unternehmung basiert zu einem wesentlichen Teil auf dem integren Verhalten aller am Prozess beteiligten Personen. Mit ehrlichem, zuverlässigem und vertrauenswürdigem Verhalten wollen wir das Fundament für langfristige und erfolgreiche Geschäftsbeziehungen schaffen. Das war schon seit unserer Unternehmensgründung selbstverständlich.
Warum hat DACHSER ein Compliance-Management eingeführt?
Weil DACHSER vor zehn Jahren eine Größe erreicht hat, die die Implementierung eines strukturierten Compliance-Managements erforderlich gemacht hat. Wir haben das Thema damals neu geschrieben und angepasst. So tragen wir Sorge, dass dieser Anspruch heute in der Praxis gelebt und jederzeit eingehalten wird.
Wie sieht das im Alltag aus?
Mit greifbaren und klaren Compliance-Regeln geben wir unseren Mitarbeitern konkrete Verhaltensrichtlinien für den Alltag an die Hand. Themen dabei sind beispielsweise „Zuwendungen“ oder „Wettbewerbsrecht“. Damit wollen wir zum einen die Risiken eines regelwidrigen Verhaltens aufzeigen, andererseits aber natürlich auch eine Richtschnur für ein regelkonformes Auftreten am Markt und in der täglichen Arbeitspraxis ziehen. Denken Sie an den „ehrbaren Kaufmann“ im Mittelalter. Schon ihn zeichnete aus, dass er eine solide Geschäftsbeziehung über integres Verhalten beider Parteien definierte.
Stephan Maruschke, Department Head Legal & Chief Compliance Officer bei DACHSER
Wie vermitteln Sie Ihren Mitarbeitern die Compliance-Richtlinien?
Als global agierendes Unternehmen stehen wir vor der Herausforderung, dass alle Mitarbeiter weltweit erreicht werden. Dafür ist ein E-Learning unverzichtbar. Wir haben unser intern entwickeltes E-Learning-Training zum Thema Corporate Compliance, das schon etwas in die Jahre gekommen war, inhaltlich aktualisiert und visuell ansprechender gestaltet. Ein solches Tool hat Vorteile in Bezug auf Kosten und Zeitaufwand, kann ein persönliches Training allerdings nicht vollständig ersetzen. Deshalb setzen wir außerdem auf individuelle Maßnahmen zur Sensibilisierung unserer Mitarbeiter in unseren Landesgesellschaften.
Hat sich die Einführung des Compliance Management Systems auf das Geschäft bei DACHSER ausgewirkt?
Es gab anfangs natürlich immer wieder Vorbehalte, dass man in gewissen Regionen dieser Welt Geschäft nur unter den lokal vorzufindenden Bedingungen tätigen kann, die dann manches Mal nicht den eigenen Compliance Anforderungen entsprechen. Wir haben aber gelernt, dass dem nicht so ist. Auch schon in der Vergangenheit haben wir Geschäfte, die von zweifelhafter Natur waren, konsequent abgelehnt. Natürlich kommt es vor, dass wir das ein oder andere Geschäft angesichts unserer Wertevorstellungen schwerer oder gar nicht erreichen. Aber: Die Gesellschafterfamilie hat traditionell schon immer eindeutig die Vorgaben kommuniziert. Auch das gesamte DACHSER-Management vertritt die Überzeugung, lieber auf ein schlechtes Geschäft zu verzichten, das nicht zu unserem Verständnis von Compliance passt. Denn nur redliches Geschäft kann eine Grundlage für nachhaltiges Wachstum sein.
Wie profitieren die Kunden von dem klaren Verständnis von Compliance?
Unsere Kunden wissen, dass Logistik bei DACHSER immer mit einem hohen Maß an Integrität verknüpft ist. Dafür steht unser Compliance Motto „Integrity in Logistics“, welches diesen Anspruch an uns selbst und an unsere Geschäftspartner nach außen widerspiegelt. Das Thema Compliance spielt daher auch eine Rolle bei der Auswahl des Logistikdienstleisters. Denn es ist das gute Recht unserer Kunden, sich den eigenen Dienstleister auch unter Beurteilung von Fakten wie Compliance auszusuchen.
Vielen Dank für das Gespräch.