Lösungen nach Maß
Logistik mit Mehrwert entsteht, wenn DACHSER seine Standard-Services mit spezifischer Branchen-Expertise verbindet. Jens Wollmann, Head of Corporate Solutions, über bewährte und neue Branchenlösungen im Netzwerk.
Herr Wollmann, Sie sind seit Mitte letzten Jahres übergreifend für die globalen Branchenlösungen von DACHSER verantwortlich. Worin liegt für Sie der Reiz dieser Aufgabe?
Es hat mich schon immer fasziniert, von den Anforderungen der Kunden her zu denken. So kann man ganzheitliche Logistikkonzepte mit echtem Mehrwert schaffen, die – ganz im Sinne der DACHSER Mission – positiv auf die Logistikbilanz unserer Kunden einzahlen. Die logistischen Anforderungen innerhalb einer Branche sind allerdings in gewissem Umfang deckungsgleich, und ein entwickeltes Konzept kann oft für viele Kunden gleichzeitig von Nutzen sein. Daraus können dann weltweite Corporate Solutions entstehen, die sich am Markt bewähren.
Können Sie dafür Beispiele nennen?
Corporate Solutions verbinden spezifisches Branchen-Know-how mit bewährten Services im globalen Logistiknetzwerk von DACHSER. Für definierte Branchen bieten wir damit spezifische und maßgeschneiderte Logistiklösungen, die dennoch von globalen Qualitätsstandards profitieren. Paradebeispiele dafür sind DACHSER DIY Logistics für die Home Improvement Branche und DACHSER Chem Logistics für die chemische Industrie.
Nehmen Sie uns doch einmal mit auf eine Zeitreise. Seit wann gibt es Corporate Solutions bei DACHSER?
Das ist eine lange Geschichte. Sie beginnt 1998 mit DACHSER DIY Logistics. Die Lieferanten und insbesondere der Handel der Bau- und Heimwerkerbranche hatten damals die Bedeutung der Wertschöpfung, die in der Logistik steckt, erkannt. Der Handel versuchte damals, die Logistik in seinem Sinne nach dem Pull-Prinzip umzugestalten, um mehr Flexibilität zu gewinnen. Die Hersteller wollten bei dem für sie damals besser planbaren Push-Prinzip bleiben. Regelrechte Machtkämpfe zwischen den Beteiligten waren die Folge.
Head of Corporate Solutions bei DACHSER.
Was konnte DACHSER in dieser Situation tun?
Für unsere neue Branchenlösung hatten wir seinerzeit den Markt intensiv analysiert und die Logistikprozesse so gestaltet, dass für Industrie und Handel eine Win-win-Situation entstand. Das war die Geburtsstunde der DACHSER DIY Logistics Pipeline, unserem Sinnbild für den integrierten und durchgängigen physischen und informatorischen Warenfluss – von der globalen Beschaffung bis zur Anlieferung. Das bildete seinerzeit übrigens noch ausschließlich den stationären Handel ab. Seither wurde die Pipeline permanent weiterentwickelt, beispielsweise um die Lieferung an Privatempfänger, sodass wir heute die gesamte Bandbreite der Omnichannel-Logistik anbieten. Lieferanten und Handel profitieren gleichermaßen vom Synergieeffekt der gebündelten Anlieferung, entsprechend den Anforderungen des Handels, an mittlerweile über 18.000 Bau- und Gartenmärkten in Europa.
Wie ging die Entwicklung weiter?
2007 folgte mit DACHSER Chem Logistics der nächste Meilenstein. DACHSER hatte im Vorfeld bereits sehr erfolgreich mit vielen Unternehmen der chemischen Industrie zusammengearbeitet. Das war eine gute Basis, um nach einer intensiven Analyse der verschiedenen Industriesegmente, der jeweiligen Anforderungsprofile und der dazu passenden Potenziale eine eigene Branchenlösung ins Leben zu rufen.
Seitdem hat DACHSER weitere Branchen in den Fokus genommen, immer mit der zentralen Frage: Wo können wir unseren Kunden mit einer Bündelung der Kompetenzen handfeste Vorteile bieten? Entstanden sind DACHSER Automotive Logistics, DACHSER Fashion Logistics sowie DACHSER Life Science and Healthcare Logistics, wo wir die globalen Märkte für unsere Kunden ganz besonders eng miteinander verknüpfen und an das europäische Landverkehrsnetz anbinden. Zudem starten wir, zunächst in Frankreich und ab 2023 auf breiterer Ebene, die Branchenlösung DACHSER Cosmetics Logistics, die auf die spezifischen Anforderungen der Kosmetikindustrie ausgelegt ist.
Welche Innovationen gehen mit der Etablierung von Corporate Solutions einher?
Ein hervorragendes Beispiel im Bereich der DACHSER Fashion Logistics ist der Roll&GOH, ein von DACHSER entwickelter Rollcontainer, in dem sowohl Liege- als auch Hängeware, im Fachjargon der Fashion Branche GOH – also Garment on Hanger – transportiert wird. Der Rollcontainer ist so für unser Netzwerk konzipiert, dass dieser sehr effizient eingesetzt werden kann. Ganz besonders eignet er sich für die anspruchsvolle Belieferung der Shops und Malls in den Innenstädten der europäischen Metropolregionen, übrigens nicht nur für Fashionprodukte.
Das gesamte Interview mit Jens Wollmann, Head of Corporate Solutions bei DACHSER, lesen Sie in der DACHSER magazin Ausgabe 01/22.