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Mit Frauenpower gegen Corona

Gleich zu Beginn der Corona-Pandemie stellte sich das Team eines nordspanischen Vertriebsunternehmens auf die neuen Bedürfnisse des Marktes ein: Pharmediq brachte 2020 mit Unterstützung von DACHSER mehr als 100 Millionen Masken und andere Schutzausrüstung nach Spanien und in andere europäische Länder.

Schutzausrüstung für den Kampf gegen die Pandemie.

Als im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie ihren Anfang nahm, reagierten Sofía Nogueira Sánchez und ihr Team sofort und bestellten im Ausland Gesichtsmasken im Wert von mehreren Millionen Euro. Alles war bereits bezahlt, der Transport organisiert, doch die Behörden hielten sämtliche pandemiebezogenen Waren zurück. Sofía Nogueira verhandelte hartnäckig, wandte sich schließlich ans spanische Außenministerium. Nach sechs Wochen zäher Verhandlungen erreichten die Sendungen ihre Bestimmungsorte in Spanien.

„Aufgeben ist für uns einfach keine Option“, betont Sofia Nogueira. 2009 hatte die Betriebswirtin gemeinsam mit der Pharmazeutin Patricia Antón Saavedra den Grundstein für ihr Unternehmen gelegt. Beide hatten bereits Erfahrungen in internationalen Konzernen – und dabei auch eine Menge Frust gesammelt: „Entscheidungsprozesse laufen in großen Unternehmen meist sehr langsam“, so Sofia Nogueira. „Wir sind aber beide Menschen mit vielen Ideen, die wir prompt umsetzen wollen. Deshalb haben wir uns entschlossen, unser eigenes Ding zu machen. Beim Vertrieb medizinischer Verbrauchsgüter muss man sofort auf Gelegenheiten im Markt reagieren und schnell entscheiden. Diese Dynamik passt zu uns.“

Mit einem kleinen Büro starteten die Gründerinnen 2009 in Oviedo in der nordwestspanischen Region Asturien. Heute verfügt die Firma über großzügige Büros und Lagerflächen im Städtchen Morcín und beliefert den privaten Sektor ebenso wie öffentliche Einrichtungen sowohl in Europa als auch im Nahen Osten, Afrika und den USA. Im Mittelpunkt des Sortiments stehen medizinische Verbrauchsmaterialien wie Spritzen, Verbandsmaterial oder Produkte für Notfall- und Labormedizin. Das Team ist mittlerweile auf rund 30 Mitarbeiter angewachsen. 65 Prozent davon sind Frauen, in der Führungsriege sogar sechs von sieben. Dies ist kein Zufall, so Sofía Nogueira: „Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass es für Frauen in der Wirtschaft nicht einfach ist – schon gar nicht in Führungspositionen. Deshalb setzen wir in unserer Firma bewusst auf sehr junge Leute und fördern ganz gezielt die weiblichen Stärken.“ 

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist ein verlässlicher Partner für die Transportlogistik. Hier arbeitet Pharmediq seit 2014 mit DACHSER Spain zusammen. „Pharmediq hat sich sehr schnell entwickelt und zählt heute zu unseren Zielkunden“, sagt Blanca de Francisco, Site Manager European Logistics, DACHSER Spain, Asturias Branch. „Entscheidend für den Zuschlag von Pharmediq waren vor allem die täglichen Abholungen und Lieferungen innerhalb Europas, die Nachverfolgbarkeit in Echtzeit und die Sicherheit, die wir unseren Kunden bieten können.“ Pharmediq nutzt für seine Distribution in erster Linie das europäische Landverkehrsnetz von DACHSER. Die großen Transporte aus der Türkei laufen über Full Truck Load, hinzu kommen jedoch auch Stückgut-Lieferungen sowie Lieferungen per Luft- und Seefracht.

Importe für COVID-Produkte

Der schnelle und reibungslose Transport medizinischer Produkte hat in Zeiten von COVID-19 nochmals an Bedeutung gewonnen. „Wir haben 2020 vom internationalen Export fast komplett auf die Bedürfnisse des heimischen Marktes umgestellt und innerhalb kürzester Zeit eine kontinuierliche Importschiene für COVID-Produkte etabliert“, erklärt Sofía Nogueira. Waren anfangs in erster Linie Masken gefragt, steht Anfang 2021 nun vor allem Schutzausrüstung wie Overalls, Handschuhe und Schutzbrillen auf den Bestellformularen. Um den Bedarf zu decken, wurde das Personal aufgestockt und drei neue Lagerhallen errichtet. Dort lagern momentan mehr als 1.000 Paletten mit COVID-Produkten. Ein kleinerer Teil der Importe stammt aus China, 80 Prozent jedoch kommen aus der Türkei. „Durch 2020 geschlossene Lieferverträge arbeiten wir dort mit Fabriken, die ausschließlich für uns produzieren“, so Sofía Nogueira. 

Wie passgenau DACHSER mit der Firmenphilosophie von Pharmediq harmoniert, betont Sofía Nogueira immer wieder: „Die hervorragende Zusammenarbeit mit DACHSER war im letzten Jahr für uns geradezu lebensnotwendig, weil das Asturien-Team um Sales Managerin Angeles Rodríguez Valcarcel unsere Bedürfnisse perfekt erfasst und umsetzt. Es gab Zeiten, da haben wir wochenlang rund um die Uhr gearbeitet. Immer wieder musste DACHSER unter extremem Zeitdruck Transporte organisieren – manchmal innerhalb weniger Stunden. Das Team hat es jedes Mal geschafft, uns in Rekordzeiten die passenden Fahrzeuge zu beschaffen und die Produkte innerhalb von ein, zwei Tagen in die spanischen Kliniken zu bringen.“ DACHSER Site Manager, Blanca de Francisco ergänzt: „Wir sind täglich mit dem Kunden in Kontakt, um Abfahrten absolut zuverlässig vorhersehen und planen zu können – insbesondere für sehr wichtige Empfänger wie etwa die IFEMA-Behelfsklinik in Madrid.“

Insgesamt importierte Pharmediq 2020 allein mehr als 100 Millionen Masken nach Spanien, und der kontinuierliche Erfolg des Unternehmens wird in der spanischen Wirtschaft deutlich wahrgenommen: Im Oktober 2020 gewann Sofía Nogueira die regionale Ausscheidung des Premio Mujer Empresaria CaixaBank, einer Auszeichnung für herausragende Unternehmerinnen. Besonders betont wurden dabei ihre strategische Vision, ihre Führungsqualitäten – und ihre Innovationsfähigkeit.

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