Mobiler Sonnenfänger
Kann man die bisher ungenutzte Dachfläche eines Trailers mit Photovoltaikmodulen ausrüsten und die gewonnene Energie optimal nutzen? Dieser Frage gehen DACHSER und das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE aus Freiburg aktuell auf den Grund.
Seit mehreren Jahren forscht der DACHSER Bereich Network Management & Organisation bereits mit dem Prototypen eines Solartrailers, der im Nahverkehrsgebiet des Logistikzentrums Ulm zum Einsatz kommt. In dieser Zeit konnte das Team bei verschiedenen Tests Erkenntnisse gewinnen und in Form von Systemanpassungen umsetzen.
Seit April 2016 arbeitet DACHSER nun mit dem Fraunhofer ISE zusammen. Ziel der Partnerschaft ist es herauszufinden, wie viel Energie die Photovoltaikmodule in einem Jahr generieren können, unabhängig vom späteren Endverbraucher. In einem ersten Pilotprojekt statteten die Partner deshalb einen Trailer für frostempfindliche Güter mit Batteriespeicher, Solarmodulen, Laderaumheizung, Temperatursensoren und Systemsteuerung aus.
Der Auftrag: Daten sammeln
„Wir wollen über den Winter verlässliche Daten sammeln“, erklärt Maxie Beutler, die gemeinsam mit Nicole Sommerlatte für den Test verantwortlich ist. Erste Messreihen sehen auch erfolgversprechend aus. „Die Panels erzeugen je nach Einstrahlung bis zu 1700 Watt. Mit der Energie aus den Photovoltaikmodulen und dem Speicher wird der Laderaum stabil bei über zwei Grad Celsius gehalten.“ Damit reicht die erzeugte Energie im ersten Schritt aus, um den Trailer für Industriegüter frostfrei zu halten.
Die Ergebnisse des Tests werden zeigen, wie groß das Potenzial der mobil erzeugten Solarenergie wirklich ist. „Das ist natürlich noch Zukunftsmusik, aber wenn wir die Solarenergie in einer späteren Entwicklungsstufe zum Beispiel für den Betrieb des Kühlaggregats, für Flurförderzeuge oder alternative Antriebstechniken verwenden könnten, dann wäre das ein signifikanter Beitrag zur Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit“, so Maxie Beutler.
„Sonnenenergie mobil erzeugen, speichern und nutzen – damit bringen wir Transport und Energieversorgung zusammen“, erklärt Matthieu Ebert, der das Projekt seitens Fraunhofer ISE leitet. „Wenn man die Technologien zweier Branchen zusammenbringt, dann ist das immer eine Herausforderung. In diesem Projekt arbeiten wir gemeinsam und konstruktiv an innovativen Lösungen.“