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Schlüsseltechnologie Grünstrom – Zukunftstechnologien im Check

Um was geht es eigentlich bei der Schlüsseltechnologie Grünstrom? Und welchen Nutzen bringen sie ganz konkret für die Logistik?  Ein- und Ausblicke in die verfügbaren Technologien.

Im Rahmen der Serie „Aus dem Zukunftslabor“ werden Ergebnisse aus dem Bereich Corporate Research & Development präsentiert, die in enger Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Fachbereichen und Niederlassungen sowie dem DACHSER Enterprise Lab am Fraunhofer IML und weiteren Forschungs- und Technologiepartnern entstanden sind.

Elektrischer Strom, erzeugt durch erneuerbare Energien, ist der Schlüssel zum weltweiten Klimaschutz. Nur mittels „grünem“ Strom können Motoren und Anlagen mit nahezu null Treibhausgasemissionen betrieben beziehungsweise nachhaltiger Wasserstoff und eFuels hergestellt werden. 
Die Herausforderung der fast vollständigen Dekarbonisierung aller Wirtschaftsbereiche besteht darin, ausreichend Grünstrom zu möglichst geringen Kosten weltweit verfügbar zu machen. Logistik und E-Mobilität sind dabei nur zwei von vielen Anwendungsbereichen, die künftig in großen Mengen grünen Strom benötigen.


Was in der Europäischen Union erneuerbare Energien sind, regelt übrigens die EU-Richtlinie 2018/2001, auch RED II genannt. Am nachhaltigsten ist demnach Grünstrom produziert durch Wind- und Photovoltaikanlagen sowie aus Wasserkraft. Atomstrom aus Kernspaltung zählt gemäß RED II nicht zu den erneuerbaren Energien.

Strom aus der Steckdose kennt grundsätzlich keine Farbe, er ist immer gleich, egal wie er produziert wird. Verbraucher können durch die Wahl ihres Stromanbieters beziehungsweise -tarifes aber beeinflussen, welche Arten von Strom ins Netz eingespeist werden. Je mehr Unternehmen und Haushalte grünen Strom nachfragen, desto mehr wird in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert. Dieser Marktmechanismus wird vor allem in den beiden länderübergreifenden Strommärkten in Europa und Nordamerika verfolgt. Mittels sogenannter staatlich überwachter Herkunftsnachweise (GO/REC) können Verbraucher verlässlich Grünstrom erwerben und die Nachfrage somit erhöhen.

Grünen Strom selbst erzeugen

Wer mehr für eine zügige Energiewende tun möchte als nur die Nachfrage zu erhöhen, kann direkt oder indirekt in den Aufbau neuer Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung investieren. Möglich ist dies zum einen durch spezielle Zertifikate von Stromanbietern, die zusichern, in neue Anlagen zu investieren. Außerdem lässt sich grüner Strom auch selbst erzeugen. DACHSER beispielsweise kauft nicht nur seit Jahren Herkunftsnachweise von Wasserkraftstrom aus Norwegen, sondern forciert auch den Ausbau von PV-Anlagen auf den eigenen Gebäuden. Am effizientesten ist es, den damit erzeugten Strom dann selbst zu verbrauchen. Überschüssiger Strom kann ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. So oder so ein wertvoller Beitrag, Treibhausgase zu vermeiden und die Stromerzeugung von Ländern und Regionen zügig auf regenerative Quellen umzustellen.


Unternehmen haben außerdem die Möglichkeit, über sogenannte Power Purchase Agreements (PPA) sich am Aufbau zum Beispiel neuer Windparks langfristig zu beteiligen und den so erzeugten Grünstrom direkt oder über das Stromnetz zu beziehen. PPAs bieten somit ein Potenzial, auch jenseits der eigenen Grundstücke und Gebäude den Aufbau erneuerbarer Energien zu fördern. 

Bleibt die Frage: Können sich industriell geprägte Regionen mit hohem Energiebedarf in Zukunft komplett mit grünem Strom versorgen? Die Antwort ist ja und nein. Ja, Regionen wie Europa können und müssen das eigene Stromnetz fit machen für eine intermittierende Energieproduktion, also vor allem Sonne und Wind, die zeitlich entkoppelt vom Strombedarf große Energiemengen liefern. Eine anspruchsvolle und kostenintensive Infrastrukturinvestition, die technisch möglich und vor allem als nachhaltig einzustufen ist. Und nein, Europa wird auch künftig Energie am Weltmarkt zukaufen müssen. Zu groß ist der prognostizierte Bedarf, um sämtlichen Grünstrom auf dem eigenen Kontinent generieren zu können. 
An die Stelle der heutigen Förderländer fossiler Energieträger wie Erdöl und Erdgas treten neue Lieferanten. Zum Beispiel Wüstenregionen, die Sonnenenergie in Wasserstoff und andere eFuels umwandeln. Welche Mengen benötigt und welche Länder am geeignetsten sind, muss zeitnah von Energiepolitik und Energiemarkt beantwortet werden. Je eher die mittel- und langfristigen Rahmenbedingungen definiert werden, desto eher können Kapitalgeber in den Aufbau der erneuerbaren Energien investieren und der Klimawandel nachhaltig gestoppt werden. Kostengünstiger Grünstrom wird damit zur Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts.

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Kontakt Christian Weber Corporate Public Relations