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Digitalisierung

Vom Wasser aufs Land

Vor 50 Jahren kamen die ersten Seecontainer nach Deutschland. Die Logistikbranche bestaunte eine Innovation, die noch weit reichende Folgen haben sollte. Denn der Anblick der genormten Stahlkisten brachte Thomas Simon auf eine zukunftsweisende Idee.

Der standardisierte Seecontainer ist eine Erfolgsgeschichte.
Der standardisierte Seecontainer ist eine Erfolgsgeschichte.

In Deutschland begann das Container-Zeitalter am 5. Mai 1966 – zehn Jahre nach Einführung der Stahl-Verpackung in den USA - mit der Ankunft der „MS Fairland“ in Bremen. An Bord: überschaubare 226 Container. Eine Last, die verglichen mit heutigen Frachtern nahezu pittoresk anmutet. Will ein Bremer heute ein großes Containerschiff bestaunen, muss er sich schon nach Bremerhaven oder auch Hamburg aufmachen. Häfen wie der eigene sind auf die heutigen Riesenfrachter längst nicht mehr ausgelegt.

Giganten der Meere

Die Giganten der Meere stapeln heute Gebirge aus 19.000 Containern auf, sogar die ersten 21.000 TEU-Schiffe sind schon geordert. TEU, Twenty-foot Equivalent Unit, so lautet deren Maßeinheit, aber auch hier haben sich viele Kisten schon vergrößert und sind inzwischen schon 40 Fuß lang. Der Container – so einfach er anmutet - hat die Welt verändert und ist heute allgemeiner Standard im internationalen Güterverkehr. In den Häfen musste mit seiner Einführung nicht mehr jede einzelne Ware – ob Kaffeesäcke, Maschinenteile oder Jeans – einzeln angefasst werden. Löschen und Beladen verkürzten sich um ein Vielfaches. Internationaler Handel und die Globalisierung konnten sich so erst zu dem entwickeln, was sie heute sind. Wurden in den Bremer Häfen 1965 neun Tonnen Stückgut umgeschlagen, so waren es 2015 gut 63 Millionen Tonnen, davon 55 Millionen in Containern.

Für DACHSER hat der Beginn des Container-Zeitalters in Deutschland eine besondere Bedeutung, die weit über die Seefracht hinaus reicht.

Auch DACHSER schlägt heute in Deutschland so viele Standard-Container um, dass es zur Komplettbeladung mehrerer Frachterriesen im Jahr reichen würde. Verantwortlich für die strategische Weiterentwicklung der Seefracht ist der Bereich Global Ocean Freight bei DACHSER Air & Sea Logistics. Er koordiniert die globale Beschaffungslogistik und die Zusammenarbeit mit Reedereien, achtet auf Einhaltung nachhaltiger Standards sowie Prozesse und unterstützt die Kunden mit umfangreichen Seetransporten. So verkehrt in Kooperation mit der weltgrößten Reederei Maersk Line fünfmal pro Woche ein Liniendienst vom chinesischen Ningbo nach Bremerhaven. Zum Einsatz kommen Triple-E Schiffe der größten Schiffsklasse mit 400 Metern Länge und 18.000 TEU Fassungsvermögen.

Die Wechselbrücke ist das für den Straßentransport optimierte Gegenstück zum Seecontainer.
Die Wechselbrücke ist das für den Straßentransport optimierte Gegenstück zum Seecontainer.

Den Weg der Fische nachgezeichnet

Für DACHSER hat der Beginn des Container-Zeitalters in Deutschland eine besondere Bedeutung, die weit über die Seefracht hinaus reicht. Thomas Simon, Schwiegersohn des Firmengründers Thomas Dachser, entwickelte aus der maritimen Stahlbox eine land-taugliche Lösung auf vier Beinen, die in den Folgejahren die gesamte Landverkehrslogistik veränderte: Die Wechselbrücke, als von den Fahreinheiten lösbaren, genormten und zwischen Fahrzeugen austauschbaren Transportbehälter. Auch die Größe musste angepasst werden, denn die Seecontainer hatten amerikanische Maße und waren für das europäische Palettensystem nicht geeignet, da zu kurz und schmal.

Gemeinsam mit der Firma Kögel entwickelte Thomas Simon 1968 den so genannten ‚Eurotainer‘ und baute mehrere Prototypen: als Koffer-, Plan- und Kühlbehälter. Anfang der 1970er Jahre stellte DACHSER innerhalb von drei Jahren seinen gesamten Fuhrpark auf Wechselbrücken um. Die Branche zog mit den Jahren nach, als die Vorteile der neuen Lösung – zum Beispiel die Möglichkeit von Staffettenverkehren - deutlich zutage traten.

So kam also nicht nur das Leben vom Wasser aufs Land. Auch aus dem Seecontainer wurde im Zuge einer logistischen Evolution die Wechselbrücke. Diese brachte frischen Wind in den Logistikmarkt und legte nicht zuletzt die Grundlage für den weiteren Aufstieg der Spedition DACHSER zum internationalen Logistikunternehmen.

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Kontakt Christian Weber Corporate Public Relations