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Nachhaltigkeit

Von Deutschland bis Sambia: Junge Menschen verbinden die Welten

Trash4Cash heißt das Müllverarbeitungsunternehmen, das junge Menschen 2019 in Zusammenarbeit mit DACHSER und dem Kinderhilfswerk terre des hommes in Sambia gegründet haben. Die Geschäftsidee, die Nachhaltigkeit und soziale Aspekte miteinander verbindet, war während eines Jugendaustausches mit DACHSER Auszubildenden und Young Professionals in Deutschland entstanden. Fünf Jahre später hat die Gruppe aus Livingstone in Sambia nun erneut Kempten im Allgäu besucht.

Trash4Cash-Mitglieder mit Lara Kühn, Auszubildende beim Abfallwirtschaftsunternehmen ZAK, (2. v. l. ) auf dem Wertstoffhof in Sonthofen.

Bei ihrem aktuellen Besuch ging es für die elf Sambier und Sambierinnen und ihre Begleiter, den Projektbetreuer der lokalen NGO „Environment Africa“ und einen Vertreter der Stadtverwaltung Livingstone darum, ihr Wissen zu erweitern. Sie lernten Technologien und Prozesse kennen, die sie in ihrem Unternehmen implementieren können. Darüber hinaus standen die Begegnung und der Austausch mit jungen Mitarbeitenden und Auszubildenden von DACHSER und des kommunalen Abfallwirtschaftsunternehmens ZAK im Mittelpunkt.

„Es ist schön zu sehen, dass so viele Leute aus eigener Motivation ihren Müll hier her bringen“, sagt Namo Chuma, Projektbetreuer der lokalen NGO „Environment Africa“ und Trash4Cash-Mitglied, während er das Geschehen auf dem Wertstoffhof des Zweckverbands für Abfallwirtschaft Kempten (ZAK) in Sonthofen beobachtet. „In Livingstone ist das nicht selbstverständlich. Viele Menschen in Sambia machen sich keine Gedanken über die Entsorgung von Abfall. Deshalb gehen wir in unserer Heimat als Botschafter in Schulen und klären die Kinder von klein auf über richtige Mülltrennung und den Sinn dieses Aufwands auf.“

Das Team von Trash4Cash hat drei Tage lang tatkräftig auf dem Wertstoffhof von ZAK und im Gebrauchtwarenkaufhaus vor Ort mitgearbeitet und dabei wertvolle Einblicke in die Praxis der Müllweiterverarbeitung in Deutschland bekommen. Die Projektteilnehmenden haben beispielsweise Abfallgegenstände entgegengenommen und sortiert, elektrische Geräte auseinandergebaut, die Einzelteile separat entsorgt sowie Preisschilder an Waren, wie z. B. Schmuck, angebracht für den Verkauf im Gebrauchtwarenhaus.

Trash4Cash weiter fördern

„Ich freue mich, dass wir unseren Austausch wiederholen können und diesmal auch alle Projektmitglieder aus Sambia nach Kempten kommen konnten. Ihr alle habt die Chance und Möglichkeit, die Perspektiven beider Länder und Lebenswelten zusammenzubringen und Eure Herausforderungen und Perspektiven miteinander zu teilen“, wandte sich Bernhard Simon, Verwaltungsratsvorsitzender von DACHSER, bei der Eröffnungsveranstaltung Anfang Mai an die jungen Menschen aus Sambia und Deutschland. „Aus unserem letzten Austausch ist etwas ganz Besonderes entstanden, das Unternehmen Trash4Cash, das eine lokale Wertschöpfungskette für recyclebaren Müll in Livingstone aufgebaut hat. Aus dem sozialen Projekt heraus habt Ihr es geschafft, erfolgreiche Unternehmer zu werden, und Euch und Eurem Netzwerk an lokalen Müllsammlern ein Einkommen zu schaffen. Darauf sind wir sehr stolz, und wollen die Entwicklung von Trash4Cash weiter fördern.“

Mit Trash4Cash haben die jungen Menschen in Sambia eine eigene Wertschöpfungskette für recycelbaren Müll ins Leben gerufen, die in mehrfacher Weise einen großen Mehrwert bietet. Sie haben damit Arbeitsplätze für sich selbst und eine zusätzliche Einnahmequelle für einige Menschen im Viertel geschaffen, die Geld für abgegebenen und vorsortierten Müll erhalten. Außerdem halten sie die Umwelt in ihrer Heimat sauber, die vom Tourismus lebt, und sorgen zusätzlich für eine Verbesserung der Hygiene und Gesundheit bei den Einwohnern und Einwohnerinnen von Livingstone. 

Voneinander lernen

Neben praktischen Eindrücken bei ZAK und weiteren Müllaufbereitungsfirmen sowie unter anderem einem Workshop zur sinnvollen Social-Media-Nutzung für Unternehmen bei einem lokalen Zeitungsverlag stand der Austausch mit dual Studierenden und jungen Mitarbeitenden von DACHSER und ZAK im Mittelpunkt. Während die Sambier und Sambierinnen Erfahrungen mit dem deutschen Müllmanagement sammelten, kamen auch die jungen Menschen am DACHSER Head Office mit ihrem Projekt voran. Sie arbeiten an einem verbesserten Mülltrennungssystem für die Hauptniederlassung in Kempten. Dazu haben sie einen Workshop mit den sambischen Besuchern und Besucherinnen organisiert.

„Wir haben drei Stationen gebildet und gemeinsam mit den T4C-Mitgliedern unter anderem Präsentationsmaterial für Pinboards erarbeitet, mit denen wir unser Müllmanagement-Projekt den Mitarbeitenden im DACHSER Head Office in Kempten präsentieren können“, erklärt Marius Holweger, Training & Consulting Systems Operations bei DACHSER. „Wir profitieren gegenseitig von unseren Erfahrungen, unserem Know-how und unseren Ideen.“

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