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Wir können auch anders

Auf dem Gelände einer ehemaligen Zuckerfabrik im westfälischen Soest hat der Backwarenhersteller Kuchenmeister ein neues Warehouse gebaut. Als Partner und „Untermieter“ sorgt DACHSER für die effiziente Distribution und die Auslastung des Kuchenmeister-Fuhrparks.

Das Multiuser-Warehouse bei Kuchenmeister in Soest

Für Hans-Günter Trockels liegt der Fall klar: „Wir brauchen nur Hochleistungssportler als Partner, die schnell und in guter Wettkampfform sind.“ Der Geschäftsführer der Kuchenmeister GmbH formuliert damit einen Anspruch, den er auch an sich selbst stellt. Dabei klingen die Produkte der von ihm geführten Großbäckerei eigentlich eher nach Genuss und Entschleunigung: Tortenböden, Folienkuchen, Waffeln, Muffins, Croissants und Milchbrötchen. Hinzu kommen Baumkuchen und Christstollen, mit denen das Unternehmen aus Westfalen zum Weltmarktführer aufstieg.

Um Leistungssport geht es Trockels wohlgemerkt nicht beim Genuss von Kuchen und Backwaren. Es sind vielmehr die Anforderungen des Marktes und die damit verbundenen Logistikprozesse, die von Kuchenmeister und seinem Logistikpartner maximale Fitness verlangen. „Mit DACHSER haben wir dabei stets gute Erfahrungen gemacht“, sagt Trockels. „Man merkt, dass es sich um ein Familienunternehmen handelt, das gewohnt ist, schnelle Entscheidungen zu treffen. DACHSER ist strategisch gut entwickelt und verfügt über ein leistungsfähiges Netzwerk.“

Bereits seit 1998 arbeitet DACHSER vom Logistikzentrum Herne aus für Kuchenmeister. Anfangs nur in der Stückgutabwicklung für das Werk im rund siebzig Kilometer entfernten Soest, später kam die Zusammenarbeit mit sieben weiteren Produktionsstandorten und Tochterunternehmen in Deutschland hinzu. 2014 haben Kuchenmeister und DACHSER ein ganz neues Kapitel in der Kooperation aufgeschlagen. Um weiter wachsen zu können, hatte sich der westfälische Backwarenproduzent zum Neubau eines modernen, eigenen Lagers auf dem Gelände einer ehemaligen Zuckerfabrik in Soest entschlossen. Knapp sechs Kilometer von der Produktionsstätte am Firmensitz entfernt entstand ein 10.100 Quadratmeter großes, temperaturgeführtes Lebensmittellager (+16 Grad).

„Logistik gehört zu unseren Kernkompetenzen, daher wollten wir das neue Warehouse-Konzept ganz bewusst nicht durch, sondern in Arbeitsgemeinschaft mit einem Logistiker realisieren“, erklärt Hans-Günter Trockels. „Wir haben DACHSER als unseren langjährigen Partner von Anfang an in die 15-monatige Planung integriert, uns intensiv ausgetauscht und sehr bald entsprechende Kooperations- und Mietverträge geschlossen.“

Die Anforderungen an die Logistik von Backwaren, so Trockels, seien hoch: kurzfristige Auftragseingänge, Mindesthaltbarkeiten, die Saisonalität vieler Produkte oder die Abhängigkeit der Konsumgewohnheiten. Mit dem neuen Lager in Soest kann nun besser darauf reagiert werden. Zuvor wurden mehrere Außenlager genutzt. Das führte zu einer kleinteiligen Abwicklung sowie starken Schwankungen bei der Auslastung des Kuchenmeister-Fuhrparks. Hinzu kamen viele Shuttles in den Umschlag zu DACHSER in Herne. Das ist nun Vergangenheit. „Bei Kuchenmeister betreiben wir eine reine Auftrags­fertigung, keine Lagerfertigung“, unterstreicht Trockels.

Nur vier bis fünf Werktage lägen in der Regel zwischen Auftragseingang und Auslieferung. „Da heißt es maximal flexibel sein, sowohl in der Produktion, als auch in der Distribution.“ Den Takt gebe nicht zuletzt das Wetter vor. „Wenn beispielsweise nach einer Sonnenperiode die Erdbeeren reif sind, wollen die Kunden Tortenböden. Aber wenn es im November mild ist, will erstmal keiner Weihnachtsartikel – bis die Temperaturen in den Keller gehen, dann herrscht auf einen Schlag Hochkonjunktur an den Backwarenregalen“, weiß Trockels.

Maximal flexibel

Eine flexible wie effiziente Lösung wird nun gemeinsam mit DACHSER umgesetzt – zum Nutzen beider Seiten. In dem neu gebauten Lebensmittellager bewirtschaftet Kuchenmeister den größten Teil der Fläche selbst. Auf 2.000 Quadratmetern hat sich DACHSER mit einer eigenen Lagerfläche eingemietet. Als Logistikdienstleister disponiert DACHSER mit eigenem Personal und eigener IT seinen Warenein- und -ausgang und steuert die Verladung – sowohl für Kuchenmeister als auch für weitere Kunden aus der Region, die das DACHSER-Lager nutzen.

Im Rahmen dieser Warehouse-Partnerschaft kommt auch der Kuchenmeister-eigene Fuhrpark zum Einsatz. Und das nicht nur, weil Hans-Günter Trockels selbst einen Lkw-Führerschein hat und sich ganz gerne mal selbst ans Steuer setzt, zum Beispiel, um mit seinen Fahrern an Fahrsicherheitstrainings teilzunehmen. Die Fahrzeugkapazitäten dienen in erster Linie dazu, Schwankungen in der Produktion auszugleichen. 23 Lkw am Lager in Soest stets voll auszulasten, gelingt nur Dank der Zusammenarbeit mit DACHSER. Ausschließlich mit eigenen Fahrzeugen den Handel zu beliefern, käme heute nicht mehr in Frage. Früher, so Trockels, habe man die Kunden einmal pro Woche angefahren, heute würde eine tägliche Belieferung erwartet. Das bedeute viele Kleinpartien, die nur mit Kuchenmeister-Ware allein unwirtschaftlich wären. „Das ist ein Geschäft, das DACHSER aus dem Effeff beherrscht. Damit können und wollen wir nicht in Konkurrenz treten, sondern vielmehr möglichst viele Synergien nutzen“, sagt Trockels. „Wir müssen Logistik und den damit verbundenen Fuhrparkeinsatz ganz anders denken, wenn wir im Verbund mit dem Logistikdienstleister auch unkonventionelle, individuelle Kundenlösungen möglich machen wollen.“

 In Nordrhein-Westfalen ist die Süßwarenindustrie sehr stark und DACHSER Herne hat viele Kunden aus dieser Branche. Für den Logistiker ist die Bündelung vor Ort daher einer der größten Vorteile am Lagerstandort Soest. Ware von Kuchenmeister und von anderen Kunden aus der Region werden hier zu Touren zusammengefasst und direkt an die Zentrallager des Handels zugestellt. Der Vorlauf zur DACHSER-Niederlassung in Herne und der zusätzliche Umschlag entfallen damit weitestgehend. „Umgekehrt können auch Transporte in Herne angeladen und in Soest komplettiert werden“, erklärt Dirk Alexander, Sales Manager im DACHSER Logistikzentrum Herne und seitens DACHSER verantwortlich für das Projekt. Der Kuchenmeister-Fuhrpark werde dabei in die tägliche Planung einbezogen. „Die Neutralität gegenüber Drittkunden bleibt stets gewahrt“, betont Alexander. Sämtliche Kundendaten werden ausschließlich in den DACHSER-Systemen gespeichert und verarbeitet, auch wenn alles in derselben Halle stattfindet.“ Deswegen sei das Kuchenmeister-Projekt eine beispielhafte Kooperation, und konzeptionell wie baulich erweiterbar für weitere Kunden.

Dass dies gemeinsam mit DACHSER im neuen Kuchenmmeister-Warehouse vorbildlich möglich wurde, sei dem Wille zu Veränderungen und dem gegenseitige Vertrauen der Geschäftsführungen geschuldet, betont Hans-Günter Trockels. Kuchenmeister wie DACHSER hätten die Aufgabe nicht als reines Kostensenkungsmodell gesehen, sondern als „sportliche Aufgabe“, Gutes noch besser machen zu wollen – wirtschaftlicher, sicherer, nachhaltiger.

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