Zurück
Magazinarchiv

Die Chemie stimmt

In Malsch bei Karlsruhe laufen im europäischen DACHSER-Netzwerk viele Fäden zusammen. Mit der Erweiterung des Logistikzentrums im vergangenen Jahr hat die Kontraktlogistik für Gefahrstoffkunden eine neue Dimension erreicht.

Das neue Gefahrstofflager von DACHSER ist sehr gefragt
Das neue Gefahrstofflager von DACHSER ist sehr gefragt

Die Gemeinde Malsch ist ein bedeutender Knotenpunkt im europäischen Niederlassungsnetz von DACHSER European Logistics mit seinen 332 eigenen Standorten zwischen Faro und Bukarest, Marseille und Oslo. Und doch muss ein Nicht-Ortskundiger vermutlich etwas länger und genauer auf die Landkarte schauen, um den Ort im Südwesten Deutschlands, nahe der französischen Grenze, zu finden. In Malsch, direkt an der Autobahn 5, rund 20 Kilometer südlich von Karlsruhe gelegen, betreibt DACHSER seit 2012 eine bedeutende Warendrehscheibe.

Zuletzt wurde hier im Mai 2020 ein neues Gefahrstofflager mit höchsten Sicherheitsvorkehrungen eröffnet. Über 20 Millionen Euro hat DACHSER in die Ausstattung, die Sicherheitssysteme und die Anbindung an das europäische und globale DACHSER-Netzwerk investiert. Das neue Hochregallager hat eine Grundfläche von 21.800 Quadratmetern und bietet zirka 43.000 Palettenstellplätze. Hier lassen sich IBC (Intermediate Bulk Container) sogar auf bis zu drei Ebenen einlagern.

„Durch das neue Gefahrstofflager bieten wir der chemischen Industrie im Südwesten Deutschlands ein starkes Netzwerk mit speziell ausgestatteten Warehouses in Karlsruhe, Mannheim, Überherrn im Saarland und in Langenau bei Ulm“, so Alexander Tonn, Managing Director European Logistics Germany. „Was den Umsatz in der chemischen Industrie angeht, liegt die Region mit an der Spitze. Dementsprechend gefragt sind Logistikunternehmen, die ein verlässlicher und sicherer Partner für den Transport, aber auch die sichere Lagerung von chemischen Produkten und Gefahrstoffen sind“, fügt Bernd Großmann, General Manager des Logistikzentrums Karlsruhe, hinzu. Ein weiterer Standortvorteil sei zudem die sehr gute Anbindung nach Frankreich, dem Exportland Nummer Eins der deutschen chemischen Industrie.

Eine passgenaue Lösung

Im neuen Gefahrstofflager herrscht eine konzentrierte Betriebsamkeit. Elektrostapler surren durch die Gänge, die Mitarbeiter „picken“ mit ihren Scannern die Ware, nehmen Paletten mit Säcken, Fässern, Tonnen und anderen Gebinden auf und bringen sie an ihren nächsten Bestimmungsort – entweder ins Regal oder direkt zu den Toren, wo schon die Lkw warten. Dabei macht das Lager mit seinen hohen Regalen, langen Fluchten und geschäftigem Treiben zunächst einen ganz gewöhnlichen Eindruck. Bei näherem Hinsehen fallen jedoch viele Besonderheiten auf, wie beispielsweise die umfangreiche Verrohrung von über 60 Kilometern Gesamtlänge, knapp 30.000 Regalsprinkler und über einen Kilometer Ablaufrinnen.

Mit seiner Branchenlösung Chem-Logistics kombiniert DACHSER standardisierte Logistikdienstleistungen und Gefahrgut-Expertise im weltweiten Netz mit spezifischen Lösungen für Kunden aus der chemischen Industrie. Hinzu kommen zentrale Gefahrgut-Management-Systeme für Road und Air & Sea Logistics mit 254 regionalen Gefahrgutbeauftragten weltweit.

Das Lager ist in neun Brandabschnitte aufgeteilt, die mit einer automatisch auslösenden Löschanlage mit Decken- und überwiegend zusätzlichen Regalsprinkleranlagen sowie einem Rauchansaugsystem „RAS“ ausgestattet sind. In vier Abschnitten ist darüber hinaus eine Gaswarnanlage, und eine Löschanlage mit Tensidzumischung verbaut. Die Hallenböden sind abgesenkt sowie unterhalb der Sohle mit einer besonderen Abdichtung versehen und damit speziell für die Leckagen- und Löschwasserrückhaltung konzipiert. Für den erhöhten Schutz des Grundwassers sorgen Sperren an den Zuläufen zur Kanalisation. Das Gefahrstofflager ist nach Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigt.

IBC-Behälter für Flüssigkeiten
IBC-Behälter für Flüssigkeiten

Das Vorbild in Malsch

„Ein Gefahrstofflager wie das in Malsch gibt es nicht von der Stange“, betont Bernd Großmann. „Für den Neubau haben wir uns zuvor mit unseren Kunden und Sachverständigen zusammengesetzt, deren konkrete Anforderungen an das Lager und das Gefahrstoffhandling abgefragt und dann in Verbindung mit den Experten des DACHSER Head Office in Kempten und den zuständigen Genehmigungsbehörden die genau passende Gefahrstofflagerkonzeption entwickelt und umgesetzt“, sagt der Leiter der Niederlassung. „Das Gefahrstofflager in Malsch ist damit technisch ganz vorne mit dabei und in vieler Hinsicht vorbildlich auch für andere DACHSER-Standorte.“

Vertrauensvolle Partnerschaften halten länger

„Zu unserem Leistungsumfang hier am Standort gehören Distribution ebenso wie Beschaffungslogistik und kundenspezifische Lösungen im Rahmen der Kontraktlogistik für Kunden aus der chemischen Industrie und zahlreichen anderen Branchen“, so der Leiter der Kontraktlogistik in Malsch, Florian Steinbrunn. Zusätzlich zur Lagerung leiste DACHSER vielfältige Value Added Services – alles aus einer Hand. Daraus entstehen besonders intensive Kundenbeziehungen, die teilweise schon seit über 15 Jahren andauern. „Man kennt sich gut, hat Vertrauen ineinander und kann so das Miteinander aktiv ausgestalten und kontinuierlich ausbauen“, sagt Steinbrunn.

„Der Rahmen ist dabei klar gesteckt“, sagt Bernd Großmann. „Wir lagern nur Produkte ein, die wir auch über unser Stückgut-Netzwerk transportieren können – damit es in der Leistungskette zu keinem Bruch kommt.“ Das Logistikzentrum ist dazu mit Direktverkehren an alle europäischen Wirtschaftszentren angebunden. 40 tägliche Direktlinien führen zu jeder DACHSER-Niederlassung in Deutschland. „Wir sind aufgrund unserer Lage zudem die ideale Plattform für Spanien und das benachbarte Frankreich. Das sind große Märkte für uns“, so Großmann.

Wartung der Sprinkleranlage
Wartung der Sprinkleranlage

Wissen macht den Unterschied

Um diese zu bedienen, sind bei den Mitarbeitern fachspezifisches Wissen, Flexibilität und aktives Mitdenken gefragt. „Gute Mitarbeiter sind gerade in der Chemielogistik extrem wichtig“, sagt Großmann. „Wir führen daher viele Schulungen durch, um das für die anspruchsvollen Aufgaben notwendige Wissen immer aktuell zu halten.“ Diese wirkte sich auf den gesamten Teamzusammenhalt in Malsch aus. „Die Fluktuation ist bei uns sehr niedrig. Die Zugehörigkeit zur DACHSER-Niederlassung beträgt im gewerblichen Bereich im Schnitt mehr als zehn Jahre. Viele Fachkräfte haben wir dabei selbst ausgebildet“, sagt Großmann. Aktuell gibt es in Malsch 57 Ausbildungsverhältnisse für die drei laufenden Lehrjahre. Die Ausbildungsquote ist mit rund 13 Prozent überdurchschnittlich hoch.

Damit seien die Leitplanken für weiteres Wachstum gesteckt, so Großmann. Insgesamt sind am Standort im letzten Jahr knapp 1,2 Millionen Warensendungen mit einem Gewicht von über 726.000 Tonnen abgewickelt worden. Heute verlassen Malsch täglich 75 Lkw-Linienverkehre für das Inland sowie in Richtung Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Polen, Slowakei, Spanien, Schweden, Schweiz, Tschechien und Ungarn. Regionen, wie das Baltikum oder die Balkanstaaten werden über Verbindungen zu den drei DACHSER Eurohubs ebenfalls mit kurzen Laufzeiten erreicht. Florian Steinbrunn bringt die daraus entstehenden Vorteile auf den Punkt: „Unsere Kunden profitieren sowohl vom leistungsstarken paneuropäischen Transportnetzwerk von DACHSER als auch von den Leistungen des DACHSER-Geschäftsfelds Air & Sea Logistics mit einer täglichen Linie zum Frankfurter Flughafen.“      

DACHSER weltweit
Kontakt aufnehmen
Kontakt Christian Weber Corporate Public Relations